Ein Rückblick im Gespräch mit…

… Rolf Schlesselmann.
Seit 64 Jahren prägt Rolf Schlesselmann das Bild des Unternehmens. Inzwischen ist der komplexe Bereich der Resthölzer das Ressort des tatkräftigen 78-jährigen. Tagtäglich sieht man ihn auf dem Radlader. Er sorgt dafür, dass die Heizung der Trocknungsanlagen störungsfrei läuft und alle Kunden mit Spänen, Mulch und Hackschnitzeln versorgt werden. Bei aller Vorliebe für das praktische Arbeiten hatte er doch immer das große Ganze im Blick. Wir haben ihn nach seinen Erfahrungen und Erlebnissen im Laufe einer ereignisreichen Unternehmensgeschichte gefragt.

War der Betrieb Schlesselmann schon immer in Familenhand?
Ja, Friedrich Brockmann, mein Großvater, gründete die Firma 1910. Er starb 1937, zwei Jahre vor meiner Geburt. Da war mein Vater, Claus Schlesselmann 28 Jahre alt. Während der Kriegszeit lag die Arbeit brach, aber 1945, als mein Vater wieder da war, brachte er den Betrieb wieder in Gang. 1954 habe ich meine Ausbildung hier begonnen. Anschließend machte ich ein Volontärjahr in einer Sägerei in Riede, kehrte dann aber in den väterlichen Betrieb zurück. Inzwischen führt mein Sohn Ralf die Geschäfte und auch mein Schwiegersohn Torsten Güber ist als kaufmännischer Leiter maßgeblich an der Unternehmensführung beteiligt.

War es für Sie immer klar, dass Sie Zimmerer werden würden?
Eigentlich schon. Das sind wir ja schließlich alle. Aber ich wäre auch gerne Bauer geworden. Früher war es üblich, dass man eine kleine Landwirtschaft nebenbei hatte. Da bin ich als 12-Jähriger Junge schon morgens vor der Schule mit meiner Mutter zum Melken gegangen. Oder wenn die Felder gepflügt werden mussten, habe ich lieber das gemacht, als mit den anderen zur Kirmes zu gehen. Trotzdem ist das Arbeiten mit Holz mein Leben geworden und ich bin sehr zufrieden damit.

Planen Sie in absehbaren Zeit in den Ruhestand zu gehen?
Wie soll das gehen? Schon morgens um fünf lausche ich auf die Geräusche, die vom Betriebsgelände zu uns herüberkommen. Mein ganzes Leben habe ich hier verbracht. Da nehme ich auch weiterhin Anteil und trage zum Gelingen bei. Mein Sohn hat alles gut im Griff. Da kann ich mich um die Dinge kümmern, die mir am liebsten sind. Wenn man so will, ist das mein ganz eigener aktiver Ruhestand.

Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Generationenwechsel? 
Das ist wohl niemals einfach. Ich erinnere mich, dass mein Vater und ich einige Male schwer um Entscheidungen gerungen haben. Zum Beispiel 1962 wollte ich in ein modernes Gatter investieren, das uns von meinem Volontärsbetrieb angeboten wurde. Mein Vater war dagegen. Es war nicht leicht, aber ich habe mich durchgesetzt. Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass die junge Generation neue Wege gehen will. Da reiben sich immer mal die Ansichten. Am Besten ist es, wenn das Alte und das Neue sich ergänzen.

Was halten Sie vom neuen Geschäftsfeld der Palettenmöbel?
Das finde ich sagenhaft! Nie hätte ich gedacht, dass die sich derartig durchsetzen. Kürzlich berichtete mir eine Bekannte, dass sie Möbel von uns auf Norderney in einem Lokal entdeckt hat. Darüber freue ich mich sehr.