Politik trifft Holz – Aktuelle politische Herausforderungen für Säge- und Palettenwerk Schlesselmann

Auf Einladung von Ralf Schlesselmann trafen sich am 7. Februar 2014 der Diepholzer Landrat Cord Bockhop und der heimische Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig, der seit kurzem auch Mitglied im Energieausschuß des Bundestages ist, im Betrieb des Säge- und Palettenwerks Schlesselmann mit den Firmeninhabern, Rolf und Ralf Schlesselmann, sowie Torsten Güber.

Schlesselmann hatte um dieses Treffen gebeten, um am Beispiel seines Betriebes auf die Auswirkungen politsicher Entscheidungen hinzuweisen. Insbesondere die aktuellen Veränderungen für Erneuerbare Energien durch das „EEG“ (Erneuerbare Energien Gesetz), aber auch die Folgen von Subventionen für die regionalen Kreisläufe der Holzwirtschaft erläuterte der Geschäftsführer Ralf Schlesselmann am anschaulichen Beispiel seines Betriebs im Asendorfer Ortsteil Graue.

Mit 40 Mitarbeitern werden in diesem Säge- und Palettenwerk in zwei Schichten über eine Million Paletten für  Produktionsbetriebe aus nahezu allen Industriezweigen und Handelsbetrieben in Norddeutschland gefertigt. Das Rundholz stammt ebenfalls überwiegend aus Norddeutschland, die Nebenprodukte werden im eigenen Betrieb und regional z.B. zur Energieproduktion genutzt.

Aber schon bei der Beschaffung des Rohstoffes Holz macht sich die politisch unterstützte und  mit Subventionen geförderte Expansion ausgewählter Großbetriebe bemerkbar, die ihren „Holzhunger“ mit dem Eingriff in die regionalen Holzmarktstrukturen stillen. Der Nachschub mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist naturbedingt begrenzt und wird durch die politisch gewollte Extensivierung der Waldwirtschaft eher noch weiter reduziert. Aus Sicht von Schlesselmann ist aber eine nachhaltige, intensive Waldbewirtschaftung und die regionale Holzwirtschaft der beste Schutz für das Klima und heimische Arbeitsplätze.

Und auch die Novellierung des „EEG“ enthält Überraschungen für den Betrieb. Grundsätzlich führt die Befreiung von der EEG-Umlage für energieintensive Großbetriebe zu Verzerrungen im Wettbewerb. Aber für die Holzwirtschaft ergeben sich darüber hinaus noch weitere Ungerechtigkeiten: „Holznebenprodukte“, die bei der Rodung im Wald anfallen, werden besser vergütet als die Nebenprodukte aus Schlesselmanns Palettenproduktion. Obwohl es ökologisch und wirtschaftlich sinnvoller wäre, das regional zur Verfügung stehende Rundholz zu Paletten oder anderen Holzprodukten zu verarbeiten und die hierbei ohnehin anfallenden Nebenprodukte zur Energiegewinnung zu nutzen, fördert das neue „EEG“ genau anders herum. Diese Bevorzugung der energetischen Nutzung erschwert nochmals die regionale Holzbeschaffung für die holzverarbeitenden Betriebe.

Knoerig und Bockhop waren nicht nur beeindruckt von dem modernen Produktionsbetrieb, den Schlesselmann ihnen präsentierte, sondern berieten mit ihm, wie sie die neu gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit ihm politisch vorantreiben können. Ralf Schlesselmann versprach, sich weiter für die Interessen der mittelständischen Holzwirtschaft einzusetzen.